Was tun, wenn der Kunde unzufrieden ist, weil die gewünschte Ware nicht kommt? Wie umgehen mit Unmutsäußerungen und Verärgerung seitens der Kundschaft? Unser Autor Elmar Fedderke gibt Antworten auf diese Fragen:
Das Problem mit Lieferengpässen und Versorgungslücken ist seit der Corona-Krise besonders präsent, aber auch schon vorher gab es „ungewollte Lücken im Regal“. Gerade vor der scheinbaren Permanentverfügbarkeit aller Produkte im Internet müssen wir lernen, vor Ort sauber zu argumentieren. Sofortverfügbar ist nach wie vor der Vorteil des stationären Handels.
Das Problem mit Lieferengpässen und Versorgungslücken ist seit der Corona-Krise besonders präsent, aber auch schon vorher gab es „ungewollte Lücken im Regal“. Gerade vor der scheinbaren Permanentverfügbarkeit aller Produkte im Internet müssen wir lernen, vor Ort sauber zu argumentieren. Sofortverfügbar ist nach wie vor der Vorteil des stationären Handels.

- Suchen Sie nicht Schuldige, suchen Sie Lösungen! Keinem ist geholfen, wenn Sie die Schuld auf andere schieben können. Einzig helfen Lösungen, seien es Produktalternativen, fixe Termine etc.
- Agieren Sie proaktiv! Wenn Ihr Bestellwesen funktioniert, dann wissen Sie schon frühzeitig, dass gewünschte oder bestellte Produkte nicht geliefert werden. Bei unabwendbaren Verzug informieren Sie Ihre Kunden, bevor diese vor Ihnen stehen oder anrufen. Verärgerung können Sie damit nicht verhindern, aber sie können gelassener agieren. Denn: Steht der Kunde erst vor Ihnen, ist er bereits „auf 100“. Dieses Vorgehen bietet sich bei Kundenbestellungen an, aber auch bei Kunden, die nach regelmäßiger Ware fragen und nun noch einmal wiederkommen müssen.
- Seien Sie besser informiert! Informieren Sie sich über alle potenziellen Bezugsquellen für Ihre (rückständigen) Produkte. Auch wenn es das Problem nicht löst: Es hilft im Gespräch, wenn Sie dem Kunden deutlich machen können, dass auch andere Wettbewerber - vor Ort oder im Internet - die Verfügbarkeit des gewünschten Produkts nicht garantieren können. So kann der Kunde nicht sagen „Hätte ich doch nicht bei Ihnen gekauft“, wenn die bestellte (und bezahlte) Ware nicht eintrifft. Woanders bekommt er es ja auch nicht.
In der Hektik des Alltags
Es ist nicht immer leicht, sich gegenüber Kunden richtig zu verhalten. Was sind typische Fehler und was bietet gute Chancen im Umgang mit nörgelnden Kunden? Das schlechteste, was man tun kann, ist, einen gefrusteten Verkäufer auf den nervösen, enttäuschten Kunden loszulassen. Wir müssen uns immer darüber freuen, wenn ein Kunde zu uns kommt - das ist immer eine Chance. Diese Professionalität müssen wir von unseren Verkäufern erwarten bzw. ihnen antrainieren. Auf jeden Fall müssen wir von Aussagen wegkommen wie „Nur das, was da ist“ oder „Wenn es da nicht im Regal steht, dann ist es nicht da“. Das sind Aussagen, die bei meinen vielen Testkäufen die ich durchführe, immer noch an der Tagesordnung sind.Kein verbindlicher Liefertermin

Unterstützung von Lieferanten
Kennzeichen einer guten Geschäftsbeziehung ist immer, sich aufeinander zu verlassen und gegenseitig zu helfen. Daher sollte ein Händler auch Unterstützung von seinem Lieferanten bekommen. Ein Preisnachlass, der an den Kunden weitergereicht werden kann, ist eine Möglichkeit. Jedoch haben Rabatte die Eigenschaft, schnell zu verpuffen. Interessant sind Zugaben, an denen der Kunden Spaß hat. Sei es das Reinigungsmittel zum Fernseher, der Kaffee zum Vollautomaten oder einfach eine gute Flasche Wein, als Wiedergutmachung für die Geduld und Umstände. Der Einsatz lohnt sich in der Regel immer, bei jeder Benutzung denkt der Kunde an die nette Geste. Diese Zugaben sollte der Lieferant sowieso und jetzt erst recht ermöglichen. Gestreckte Zahlungsziele und Garantieverlängerungen sind gute Unterstützung, aber sie helfen dem Kunden nicht unmittelbar. Der kurzfristige „Trost“ ist in der Regel hilfreicher. Begrüßenswert ist professionelle Kommunikationsunterstützung seitens des Herstellers bzw. Lieferanten. Dies hilft, dass der Kunde erfährt, dass er es nicht mit der Unfähigkeit des Händlers zu tun hat, sondern sachliche Gründe in der Supply-Chain eine Rolle spielen.Abgerechnet wird zum Schluss
