Nach jahrelangem Anstieg der Wohnungseinbrüche mit einem Höchststand von rund 167.000 erfassten Fällen in 2015, liegen die Zahlen laut der heute in Berlin vorgestellten Kriminalstatistik für das Jahr 2018 bei 97.504 Fällen im Privatbereich – ohne Berücksichtigung der 86.474 erfassten Fälle von schwerem Diebstahl in/aus Boden-, Kellerräumen und Waschküchen.
Ob damit tatsächlich eine nachhaltige Trendwende erreicht ist, ist allerdings unklar. So äußerte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Vorstellung der Kriminalstatistik in Berlin, dass es „zu früh ist, um von einem nachhaltigen Erfolg zu sprechen“. Auch zeigen die zeitgleich veröffentlichten Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung zur Kriminalitätswahrnehmung, dass sich die sinkende Zahl der Straftaten im Allgemeinen nicht durchweg im Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger widerspiegelt.
Gründe für die Entwicklung der Fallzahlen
Woher kommt es, dass die Zahlen sich in diese Richtung bewegen? Hierfür sprechen verschiedene Gründe – einer liegt sicher darin, dass mit rund 167.000 Einbrüchen im Jahr 2015 ein Negativrekord erreicht wurde. Und so begann die Politik, das lange Jahre vernachlässigte Thema auf die Agenda zu setzen und mit vielseitigen Maßnahmen aktiv zu bearbeiten. Obwohl durch diese Anstrengungen viel Positives erreicht wurde, liegt die Zahl mit über 97.000 erfassten Fällen immer noch viel zu hoch. Denn in den Zahlen ist eine unbekannte Dunkelziffer ebenso wenig enthalten wie potentiellen Taten, die dank installierter Sicherheitstechnik nicht umgesetzt wurden. Denn hinter diesen „Fällen“ verbirgt sich eine Vielzahl an Opfern, die durch diese Tat persönliches Leid erfahren haben.Die Essenz – Eigeninitiative weiterhin gefordert
Daher ist die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen gefragt, sich aktiv vor dem Albtraum Einbruch zu schützen. Auch dies hat dazu geführt, dass mehr Menschen ihr Haus oder ihre Wohnung eigeninitiativ technisch aufgerüstet und aktiv dazu beigetragen haben, dass der Versuchsanteil im Jahr 2018 bei 45,4 Prozent lag.Dabei sollten Haus- oder Wohnungseigentümer die Gelegenheit nutzen, diese Maßnahmen durch die KfW-Bankengruppe fördern zu lassen. Denn wer sich als Eigentümer oder Mieter für den Einbau von Sicherheitstechnik durch einen Fachmann entscheidet, den unterstützt die KfW aktuell mit der Übernahme von bis zu 20 Prozent der Kosten. Dazu steht für das Jahr 2019 ein Fördervolumen von insgesamt 65 Millionen Euro zur Verfügung. Da diese Fördersummen jedes Jahr neu verhandelt werden, ist nicht klar, wie und in welcher Höhe diese Unterstützung im kommenden Jahr ausfallen wird.
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