Die IFA wird dieses Jahr als physisches Event auf dem Berliner Messegelände stattfinden: Um die Gesundheit und Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, jedoch nur als Special Edition vom 3. bis 5. September mit begrenzter Teilnehmerzahl. Die IFA 2020 wird aus vier eigenständigen Veranstaltungen bestehen. Pro Veranstaltung dürfen nicht mehr als 1.000 Personen pro Tag teilnehmen.
Nun stellt sich die Frage, wer an diesen drei Tagen als Aussteller an der IFA in Berlin teilnehmen wird, um dort ausgewählte Händler oder Pressevertreter zu treffen. CE-Markt hat bei den Unternehmen der Consumer Electronics nachgefragt.
Bislang haben nur wenige ihre Teilnahme zugesagt, wie beispielsweise Fitbit.
Auch JVCKenwood plant die Teilnahme am Retail-Bereich der IFA 2020 sowie die Beteiligung an der „Global Press Conference“.
Samsung wird vermutlich teilnehmen, hat aber noch keine finale Zusage aus dem Headquarter.
„Sicherheit und Wohlergehen haben höchste Priorität“
Andere Unternehmen wie Sonybefinden sich noch mitten im Entscheidungsprozess: „Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kunden, Partner, Medien und Mitarbeiter hat für uns nach wie vor höchste Priorität, und deshalb müssen wir unsere Veranstaltungsteilnahme von Fall zu Fall sorgfältig prüfen und dabei eine Reihe von Faktoren berücksichtigen, darunter die Verbreitung der neuartigen Coronavirus-Infektion sowie die Rahmenbedingungen und den Umfang der jeweiligen Veranstaltung“, heißt es bei Sony.
Die meisten Unternehmen, die wir befragt haben, prüfen momentan noch eine Teilnahme oder werden sich erst in den nächsten Wochen entscheiden. Dies gilt etwa für langjährige IFA-Aussteller wie Epson, eQ-3, Huawei, Jabra, LG, Microsoft, Signify, Strong, TCL, TP Vision, Vestel, aber auch Newcomer wie Xiaomi.
Einige langjährige IFA-Aussteller haben ihre Teilnahme für dieses Jahr abgesagt, darunter DGH, Sennheiser, die Deutsche TV-Plattform, Hama, Cewe und Harman mit der Marke JBL.
„Wir nutzen bereits andere Formate“
„Seit knapp 15 Jahren gehört die IFA fest zum Messekalender von Garmin“, heißt es beim Anbieter von Wearables und Outdoor-Produkten. „Auch auf die IFA 2020 haben wir und gefreut – insbesondere auf die lebendige Atmosphäre, einen vollen Stand und den Austausch mit Händlern, Journalisten und Endkunden. Der direkte Kontakt zu unseren Kunden ist es, der Messen für uns besonders wertvoll macht. Nun ist dies in der aktuellen Situation ja leider nicht uneingeschränkt möglich – und daher haben wir uns entschlossen, an der IFA 2020 nicht teilzunehmen. Wir evaluieren und nutzen bereits andere Formate, unsere Kunden in der derzeitigen Situation stets mit aktuellen Informationen zu versorgen, freuen uns aber bereits heute auf eine IFA 2021 mit dann hoffentlich wieder allen Möglichkeiten des direkten und persönlichen Austauschs.“
Loewe plant eigene Roadshow
„Die IFA ist als Leitmesse extrem wichtig und hat eine enorme Strahlkraft für die Branche weit über den deutschen Markt hinaus. Deshalb begrüßen wir die Bemühungen der Veranstalter, die Messe in diesem Jahr mit einem alternativen Konzept als Special Edition durchzuführen“, sagt Aslan Khabliev, CEO und Eigentümer der Loewe Technology GmbH. „Für uns steht allerdings das direkte Markenerlebnis im Vordergrund, um unseren Partnern in Handel und Medien das neue TV- und Audio-Portfolio vorzustellen und die Markenwerte erlebbar zu machen. Deshalb setzen wir in 2020 auf ein eigenes Format. Konkret arbeiten wir an einer Roadshow, bevor die neuen Produkte dann im vierten Quartal auch für Konsumenten bei unseren Fachhändlern erlebbar werden. Details dazu arbeiten wir im Moment aus.“
Digitale Kommunikation und Kontakt via Außendienst
TechniSat hat sich gegen eine Teilnahme entschieden. „Wir sehen große Chancen darin, dass eingeplante Messebudget in Werbeaktionen zu investieren, die den Handel unterstützen und Endverbraucher ansprechen“, erklärt Stephanie Schüler, Stv. Leiterin Marketing und Kommunikation. „Zudem setzen wir in den stärkeren Ausbau unserer digitalen Kommunikationskanäle. Unser Fachhandelsbereich ist für unsere Kunden eine wertvolle Informationsquelle. Hier stellen wir unsere Neuheiten umfangreich und virtuell vor. Parallel bauen wir unsere Online-Akademie aus, produzieren neue Schulungsvideos, die 24/7 abrufbar sind. Wir sehen gerade jetzt eine gute Zeit darin, die fortschreitende Digitalisierung zu nutzen, digitale Plattformen und Kommunikationswege auszubauen und die Vorteile für uns und den Handel zu nutzen. Natürlich spielt auch unser Außendiensteine wichtige Rolle. Hier sind wir nach wie vor sehr gut aufgestellt und stellen unsere Produktneuheiten in persönlichen Gesprächen vor.“
Sound United wird dieses Jahr ebenfalls nicht auf der IFA sein, hat aber mit dem Digitalformat Denon Live neue Möglichkeiten geschaffen, um auch online die Neuheiten zu kommunizieren.
Audio-Technica hat sich ebenso gegen eine Teilnahme entschieden. „Es ist unwahrscheinlich, dass wir im September neue Produkte auf den Markt bringen werden“, erklärt Managing Director Matthias Exner. „Wenn wir dies jedoch tun, werden diese zentral über unser Netzwerk europäischer PR-Agenturen und Online-Kommunikationskanäle kommuniziert. Regional werden neue Produkte von unseren Verkaufsteams den strategischen Einzelhandels- und Vertriebspartnern virtuell präsentiert, die in regelmäßigem Kontakt mit Key Accounts bleiben.“
„Direkter Draht zum Fachhandel“
Auch D-Link wird dieses Jahr nicht auf die IFA gehen, möchte aber die Kommunikation in Richtung Fachhandel auch in besonderen Zeiten sicherzustellen. Am schnellsten informieren sind die ViP+ Partner über Mailing-Aktionen und regelmäßige Newsletter. Zudem können sie auf das breit aufgestellte Webinar-Angebot zugreifen. Eine kostenfreie Registrierung erfolgt in wenigen Schritten zum Beispiel über das ViP+ Partner Portal. Nicht zuletzt informiert D-Link den Handel regelmäßig über die Reseller- und Channel-Medien wie CE-Markt sowie über die Social-Media-Kanäle.
„Selbstverständlich bauen wir auch auf unser Vertriebsnetzwerk in den Regionen vor Ort und unseren Vertriebsinnendienst. Hier zählt der direkte und schnelle Draht zum Fachhandel. Wir sind da sehr gut aufgestellt und punkten mit fachkundiger Beratung, einem umfangreichen Serviceangebot und kurzen Wegen“, betont Gunter Thiel, Country Manager DACH & Benelux, D-Link (Deutschland) GmbH. „Generell kann der Handel jederzeit auf uns zukommen. Wir unterstützen vor allem bei der Projektplanung mit einem umfassenden Beratungsangebot und attraktiven Projektpreisen. Gerne – und nicht nur in diesen Zeiten – auch per Videokonferenz. Diese Möglichkeit wird gut angenommen.“
Last but not least hat D-Link regelmäßig interessante Aktionen im Angebot. Aktuell wird bis 31. Juli 2020 die theoretische WLAN-Ausleuchtung kostenfrei angeboten. Damit erhalten Projektplaner für die WLAN-Netzwerkplanung eine erste Bedarfseinschätzung.