Auch das zweite Corona-Jahr konnte die Düsseldorfer Verbundgruppe erfolgreich bestreiten. Wie auf einer Pressekonferenz gegenüber der Fachpresse bekannt gegeben wurde, verzeichnete ElectronicPartner im Jahr 2021 einen bereinigten Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem leichten Rückgang von zwei Prozent zum Vorjahr.
„In 2020 hatten wir ein Umsatzplus von 8 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der fortgesetzten Herausforderungen durch die Corona-Pandemie können wir auf unser Ergebnis in 2021 absolut stolz sein. Es spiegelt die erfolgreichen Anstrengungen der gesamten Verbundgruppe wider“, fasst Karl Trautmann, Vorstand von ElectronicPartner, zusammen. „Es ist bemerkenswert, was unsere Mitgliedsunternehmen, Lieferantenpartner und Mitarbeiter in diesen Zeiten leisten. Möglich ist dies nur durch vertrauensvolles Zusammenarbeiten, Engagement und Teamgeist auf allen Ebenen – dass wir über all das verfügen, hat sich in der Krise besonders deutlich gezeigt.“
Internationales Wachstum fortgesetzt
Die ElectronicPartner-Landesgesellschaften in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz haben sich weitere zwölf Monate den jeweiligen Corona-Regelungen gestellt und ihre Mitglieder vor Ort bestmöglich unterstützt. So haben die Fachhändler den Angaben zufolge einen Umsatz von 415 Millionen Euro erzielt, was einer Steigerung von 1,5 Prozent zu 2020 entspricht. „Auch bei der Bewertung dieser Entwicklung muss das sehr gute Vorjahresergebnis mit einem Wachstum von zwölf Prozent in Rechnung gestellt werden, was die positive Umsatzentwicklung besonders erfreulich macht“, betont Karl Trautmann.
EP:Fachhandel wächst weiter über Marktniveau
Die EP:Fachhandelsschiene hatte im Jahr 2020 ebenfalls zugelegt: mit einem Umsatzplus von 19,3 Prozent und somit dem besten Ergebnis seit Start der Qualitätsoffensive. Auch 2021 konnte dieser erfolgreiche Weg fortgesetzt werden: mit einem erneuten Plus von 11,8 Prozent. Damit konnten sich die EP:Mitglieder nach Angaben der Verbundgruppe zum siebten Mal in Folge besser entwickeln als der Kanal Fachhandel, der im Jahr 2021 ein Minus von vier Prozent verzeichnete.
Des Weiteren konnte das Technologie-NetzwerkcomTeamvom Digitalisierungsschub infolge der Pandemie profitieren. Dabei hätten die IT-Spezialisten neue Handlungsfelder erkannt und ihre Leistungen dem aktuellen Bedarf entsprechend ausgebaut. Finanziell schlug sich dies in einem Umsatzplus von 2,1 Prozent zum Vorjahr nieder, obwohl das Vorjahr das bis dato umsatzstärkste Geschäftsjahr in der comTeam-Historie war. Diesen Kurs möchte das IT-Netzwerk auch 2022 fortsetzen: mit neuen Services – zum Beispiel beim Digitalen Vertrieb, Recruiting und kontinuierlichem Wissensausbau.
Medimax plant neue Standort-Eröffnungen
2021 war auch eine besondere Herausforderung für die Großflächenmärkte, die vielerorts bis zu fünf Monate wegen der Pandemie geschlossen waren. Abholstationen, Lieferservice und E-Commerce konnten das Ausbleiben von Laufkundschaft nur begrenzt auffangen. „Wie andere Marktteilnehmer in diesem Segment, haben auch wir auf der Fläche Einbußen verzeichnen müssen“, erklärt Friedrich Sobol, der als Vorstand die Marken Medimax und EP: verantwortet. „Dies zeigt sich nicht zuletzt in den Zahlen der GfK, die für die großflächigen Vertriebsformen ein Minus von 11,6 Prozent ausweist. Dennoch sind wir gerade vor dem Hintergrund der Gesamtsituation stolz darauf, die Privatisierung nach Plan vollendet zu haben und nun gemeinsam mit engagierten Franchisepartnern die Zukunft von Medimax zu gestalten.“ In den kommenden Monaten werden weitere Franchisepartner für neue Standorte der Fachmarktlinie gesucht.
Erhöhte Produktnachfrage
Im Bereich Weiße Ware verzeichnete ElectronicPartner im Jahr 2021 nach wie vor Wachstum. Bei Großgeräten bevorzugten viele Verbraucher hochwertige Modelle. Kleingeräte, vor allem im Bereich Kaffeevollautomaten und Speisenzubereitung, wurden in verschiedenen Preiskategorien stark nachgefragt, was auf den anhaltenden Cocooning-Effekt zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu 2020 verzeichnete der TV-Markt insgesamt weniger Wachstum, bei gleichzeitig gestiegenem Durchschnittspreis – der allgemeine Trend geht in Richtung OLED und große Zollgrößen. Das Geschäft mit mobilen Produkten (wie Kopfhörern, Bluetooth-Lautsprechern, Wearables etc.) wurde durch die schwierige Liefersituation von einzelnen Komponenten gebremst. Dieser Umstand wird sich laut Herstellerprognosen noch mindestens bis ins dritte Quartal 2022 fortsetzen und wirkt sich auch auf die ungebrochene Nachfrage bei IT- und Multimedia-Produkten aus. Hier konnte ElectronicPartner im vergangenen Jahr dennoch ein deutliches Wachstum verzeichnen. Außerdem haben sich die Playstation 5 sowie die Nintendo Switch und entsprechendes Gaming-Zubehör als Umsatztreiber erwiesen.
Fazit und Ausblick
Mit zukunftsweisenden Projekten, wie der eigenen Nachhaltigkeitsinitiative Go Green, der geplanten Medimax-Expansion und dem Erschließen neuer Geschäftsfelder bei comTeam, entwickelt sich die Düsseldorfer Verbundgruppe im Jahr 2022 weiter. Dabei reagiert sie aktiv auf die Anforderungen der Branche und den Bedarf ihrer Mitglieder. „In 85 Jahren Unternehmensgeschichte hat ElectronicPartner verschiedene technische, wirtschaftliche und soziale Umbrüche miterlebt, sich stets aus eigener Kraft den daraus resultierenden Herausforderungen gestellt und die sich ergebenden Chancen genutzt. Die Corona-Pandemie ist ein weiteres, besonders einschneidendes Kapitel, das wir erfolgreich und verantwortungsbewusst meistern“, resümiert Karl Trautmann.