Nach den großen Umsatzsprüngen 2020 und 2021 hat sich der deutsche Games-Markt 2022 auf hohem Niveau stabilisiert, so lautet das Fazit des game – Verband der deutschen Games-Branche bei der Vorstellung der aktuellen Marktdaten, die auf Erhebungen von GfK und Data.ai basieren. Führte die Corona-Pandemie zu einem jährlichen Wachstum von 32 bzw. 17 Prozent, stieg der Umsatz im vergangenen Jahr „nur“ noch um ein Prozent auf 9,87 Milliarden Euro. Auch die Anzahl der Gamerinnen und Gamer verharrt auf hohem Niveau: So spielen rund 58 Prozent der 6- bis 69-Jährigen in Deutschland. Der Anteil der Geschlechter ist dabei nahezu ausgeglichen: 48 Prozent sind Frauen, 52 Prozent Männer. Der Altersdurchschnitt ist (wie in den vorangegangenen Jahren) weiter leicht gestiegen und beträgt mittlerweile 37,9 Jahre.
„Der deutsche Games-Markt hat sich 2022 trotz einiger Herausforderungen erstaunlich stabil gezeigt. Nach dem starken Wachstum im Zuge der Corona-Pandemie hatten viele einen Umsatzrückgang erwartet, beispielsweise aufgrund der hohen Inflation im Jahr 2022, der wieder zurückgehenden Spielzeiten oder zahlreichen verschobenen Spieleveröffentlichungen. Vor diesem Hintergrund ist das kleine Wachstum von einem Prozent 2022 ein Erfolg, mit dem sich der deutsche Games-Markt nahe der 10-Milliarden-Euro-Marke stabilisiert“, erklärt Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche.
Gaming-Hardware etwas weniger gefragt
Der Teilbereich mit Games für PC, Spielekonsole und Mobilgeräte hat sich ebenfalls stabil entwickelt. Sowohl mit dem Verkauf von Computer- und Videospielen (-1 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro) als auch mit In-Game- und In-App-Käufen (+2 Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro) wurden ähnliche Umsätze wie im Vorjahr erzielt. Insgesamt wächst der Umsatz mit Games im Jahr 2022 um rund ein Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.
Gaming-Hardware wie PCs, Spielekonsolen und entsprechendes Zubehör ist nach Wachstumssprüngen von 30 und 18 Prozent in den zwei vorangegangenen Jahren erstmals wieder um rund 3 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurückgegangen. Zu den Hintergründen gehört unter anderem die 2022 weiterhin noch nicht flächendeckende Verfügbarkeit von Spielekonsolen wie der PlayStation 5 und der Xbox Series X sowie den neuesten Grafikkarten. Zudem gibt es eine gewisse Marktsättigung.
Weiterhin stark gewachsen ist das Segment mit Gaming-Online-Services: Der Umsatz mit entsprechenden Diensten ist um 20 Prozent auf 866 Millionen Euro gestiegen. Hierzu gehören etwa kostenpflichtige Abo-Dienste, die Zugang zu einer großen Spiele-Auswahl geben, das Spielen in der Cloud oder Funktionen wie Online-Multiplayer und das Speichern von Spielständen in der Cloud ermöglichen.