Home Business Handel HDE: Staatliche Hilfsprogramme reichen nicht aus

HDE: Staatliche Hilfsprogramme reichen nicht aus

70 Prozent der vom Lockdown betroffenen Handelsunternehmen haben 2020 staatliche Unterstützung bekommen. Durchschnittlich bekamen die Händler in Deutschland 11.000 Euro an Hilfszahlungen. Diese sind aber deutlich zu niedrig, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern.Das ergab eine aktuelle HDE-Umfrage aus der vergangenen Woche. Angesichts dessen fordert der HDE die Bundesregierung auf, die angekündigten Verbesserungen bei den Coronahilfen schnell und konsequent vorzunehmen.

HDE fordert Anpassung der Hilfsprogramme

„Die staatlichen Coronahilfen für den Einzelhandel waren im vergangenen Jahr meist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das reicht in der Regel nicht einmal für die Mietzahlungen in den Lockdown-Monaten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Deshalb ist es aus Sicht des Handelsverbandes dringend notwendig.

Außerdem gehe es nach wie vor darum, größere Handelsunternehmen nicht zu vergessen. Anträge auf Überbrückungshilfe dürfen aktuell nur Unternehmen stellen, die nicht mehr als 500 Millionen Euro Jahresumsatz machen. Diese Obergrenze soll nun auf 750 Millionen Euro angehoben werden.

Händler aller Größen sind betroffen

HDE Logo. Foto: HDE
HDE Logo. Foto: HDE
„Es ist nicht zu verstehen, warum größere Handelsunternehmen weniger hilfsbedürftig sein sollen als kleinere. Im aktuellen Lockdown sind Händler aller Größen geschlossen und können keinen Umsatz mehr machen“, so Genth. Deshalb müsse die Obergrenze grundsätzlich in Frage gestellt werden. Und auch bei kleineren Einzelhändlern gibt es Nachbesserungsbedarf: Hier ist beispielsweise nach wie vor kein Unternehmerlohn vorgesehen.

Alternative Vertriebswege sorgen für Umsatz

Um in der oft existenzbedrohenden Krise wenigstens noch etwas Umsatz zu erzielen, nutzen mehr als 80 Prozent der vom Lockdown betroffenen Händler alternative Vertriebswege. So zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage, dass knapp mehr als drei Viertel der Händler per E-Mail oder Telefon für ihre Kunden da sind, 60 Prozent die sozialen Medien bespielen, 36 Prozent mit einem eigenen Online-Shop am Markt sind und knapp ein Viertel Waren über Online-Plattformen und Internet-Marktplätze anbietet. Weitere zehn Prozent sind auf regionalen Online-Marktplätzen aktiv.
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