„Hier zählt jeder Tag“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Kreditprüfungen durch die Hausbanken etwa, die mehrere Wochen dauern, seien inakzeptabel. „Die Unternehmen brauchen jetzt verlässliche Zusagen.“
Eine zentrale Rolle werden die von Bund und Ländern bereitgestellten Soforthilfen in Form von nicht zurückzahlbaren Direktzuschüssen spielen. „Das Soforthilfe-Programm der Bundesregierung ist wichtig, wenn auch vom möglichen Auszahlungsbetrag knapp bemessen“, so Genth.
Im Einzelhandel seien zudem zahlreiche Unternehmen, die mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen, von Schließungen betroffen und auf entsprechende Hilfen angewiesen. „Auch hier sind Direktzuschüsse dringend geboten“, sagt Stefan Genth. Darüber hinaus müssten Bund und Länder bereits jetzt einen bundesweit einheitlichen und verlässlichen Fahrplan „für die Zeit danach“ entwerfen.
Große Nachfrage nach Staatshilfen
Darüber hinaus hat der HDE eine Umfrage unter Händlern gemacht. Demnach werden mehr als 90 Prozent der befragten 600 Unternehmen staatliche Hilfen zur Bewältigung der Corona-Krise in Anspruch nehmen oder tun dies bereits. Nach HDE-Schätzungen sind aktuell bis zu 300.000 Standorte von Schließungen betroffen.„Die Lage ist dramatisch. Auch wenn der Handel in dieser Situation kreativ ist, wird es einer großen Zahl von Betrieben ohne staatliche Soforthilfen nicht gelingen, die Krise zu überstehen“, so Stefan Genth.
Rund zwei Drittel der Unternehmen würden nach eigenen Angaben nun Angebot und Services ausbauen, so den Onlinevertrieb über Marktplätze oder den eigenen Webshop. Viele Unternehmen bieten Lieferservices an oder nutzen Social-Media-Kanäle, wie Instagram oder Facebook, um ihre Kunden zu erreichen.