Die Ceconomy AG hat ihre aktuellen Geschäftszahlen bekannt gegeben. Bedingt durch die Corona-Krise sei die Nachfrage nach Home-Office-Geräten wie Webcams und Monitoren, Haushaltsprodukten wie Gefriertruhen und anderen Produkten wie etwa Hochdruckreinigern stark angestiegen. In den vergangenen Wochen haben reine Online-Verkäufe (ohne Pick-up und Lieferung aus den stationären Märkten) besonders zugenommen, im Monat März um 98 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Warenverfügbarkeit bleibe weiterhin gewährt und werde durch die Lieferung aus den einzelnen Fachmärkten unterstützt.
Empfindlicher Umsatzrückgang
Der Konzernumsatz in den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 ging währungs- und portfoliobereinigt um 6,6 Prozent zurück, der berichtete Umsatz sank länderübergreifend um 7,7 Prozent auf 4,631 Milliarden Euro. Der Rückgang sei ausschließlich auf Store-Schließungen im Zusammenhang mit Covid-19 zurückzuführen: In den Monaten Januar und Februar 2020 stieg der Umsatz noch um plus 3,7 Prozent.
In der DACH-Region sank der Umsatz im genannten Zeitraum währungsbereinigt um minus 6,0 Prozent, was nur teilweise durch den deutlichen Anstieg im Online-Geschäft kompensiert werden konnte.
Wiedereröffnung geplant
MediaMarktSaturn hat bereits mit der Planung der Wiedereröffnung begonnen und führt derzeit in allen Märkten zahlreiche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ein. Zudem wird geprüft, ob kleinere Bereiche in den Großflächenmärkten vorübergehend abgetrennt und damit so schnell wie möglich wiedereröffnet werden können.
Kurzarbeit seit April
Wie berichtet, nimmt Ceconomy seit April für rund 20.000 Mitarbeiter in Deutschland Kurzarbeit in Anspruch. Als Zeichen der Solidarität haben der Vorstand von Ceconomy, die Geschäftsführung von MediaMarktSaturn, leitende Angestellte sowie Mitarbeiter der Unternehmensgruppe beschlossen, für die Dauer der Store-Schließungen ihre Gehälter freiwillig zu reduzieren.
Maßnahmen zum Kosten sparen
Um Kosten zu sparen, wurden die Ausgaben für Beratungsleistungen sowie Marketing-Aufwendungen im stationären Geschäft reduziert, außerdem die Investitionen in die Modernisierung von Märkten und die selektive Store-Expansion gestoppt. Die Mietzahlungen für April 2020 wurden für alle derzeit geschlossenen Märkte präventiv ausgesetzt. MediaMarktSaturn steht in engem Kontakt mit allen Vermietern, um einvernehmliche und für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden. Zudem wurden mit den verantwortlichen Behörden Steuerstundungen vereinbart.
Neue Kredite beantragt
Um sich den Zugang zu hinreichender Liquidität und Finanzierungsreserven zu sichern, hat der Konzern verschiedene Maßnahmen ergriffen. So verfügt die Ceconomy AG nach eigenen Angaben über einen syndizierten Kredit in Höhe von 550 Millionen Euro sowie mehrere mehrjährige bilaterale Kredite über insgesamt 430 Millionen Euro. Aufgrund der Umsatzunterbrechung durch die Corona-Pandemie waren alle Kreditlinien zum 31. März jedoch vollständig ausgeschöpft. Um Zugang zu zusätzlicher Liquidität sicherzustellen, habe Ceconomy bei der KfW daher vorsorglich eine Kreditlinie als Betriebsmittelrahmenbeantragt.
„Aktuelle Situation ist herausfordernd“
„In den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 hat sich unser Geschäft solide entwickelt. Wir waren zufrieden mit dem Ergebnisanstieg und auf gutem Weg, unsere Gesamtjahresprognose zu erreichen. Seit Mitte März sind jedoch die Auswirkungen der regulatorischen Entscheidungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie gruppenweit spürbar geworden“, sagt Dr. Bernhard Düttmann, CEO von Ceconomy. Man habe unverzüglich darauf reagiert. „In den vergangenen Wochen ist unser Online-Geschäft stark gewachsen. Zudem haben wir umfangreiche Kosten- und Liquiditätsmaßnahmen eingeleitet“, so Dr. Düttmann weiter. „Gleichzeitig blicken wir schon in die Zukunft und bereiten die Wiedereröffnung nach dem Lockdown vor. Die aktuelle Situation ist herausfordernd, aber sie wird als Katalysator für die Transformation unseres Geschäftsmodells dienen“, sagt Dr. Bernhard Düttmann, CEO von Ceconomy.