Im vergangenen Jahr fand Black Friday erstmals unter dem Einfluss der Pandemie statt und so wurden 53 Prozent der Verkäufe in dieser Woche online getätigt und überstiegen damit zum ersten Mal die stationären Käufe. 2021 müssen sich sowohl Konsumenten als auch Händler neu orientieren - doch trotz zahlreicher Hindernisse für die diesjährige Shopping Saison prognostiziert GfK insgesamt ein positives Endergebnis für den Markt für technische Konsumgüter im Jahr 2021.
Die globale Wirtschaft ist nach einem turbulentem 2020 auf dem Weg zurück zum Vor-Pandemie Niveau. Dennoch wird sich das nicht eins zu eins auf die Verkäufe niederschlagen, denn die an Black Friday begehrten technischen Konsumgüter konkurrieren dieses Jahr wieder mit Sektoren wie Reisen oder Fashion. Hinzu kommt, die aktuelle Fragilität von Lieferketten und die daraus resultierende unübliche Preisentwicklung, die an den Endkonsumenten weitergegeben wird.
Trotz all dieser Hindernisse für den diesjährigen Black Friday, wird das gesamte Jahr 2021 laut GfK Prognosen, insgesamt für den Markt für technische Konsumgüter erfolgsversprechend werden, denn der geschätzte Marktwert von 1414 Milliarden US-Dollar würde einem Wachstum zum Vorjahr von 12 Prozent entsprechen. Sicherlich warten Endkonsumenten aufgrund der steigenden Inflation und höheren Preisen auf attraktive Angebote in der Black Friday Woche. Dennoch bringt für den Handel nicht immer gleich der größte Rabatt auch den größten Verkaufserfolg. Denn aufgrund der das Angebot übersteigenden Nachfrage, gerade in gefragten Produktkategorien, reicht bereits ein geringerer Kaufanreiz aus als vor der Pandemie.
„Da die Verbraucher Versandverzögerungen und Bestandsverknappungen fürchten, kaufen viele vorzeitig. Durch das Vorziehen der Einkäufe durch die Konsumenten ziehen auch Einzelhändler ihre Angebote immer weiter vor", so Norbert Herzog, GfK-Experte für technische Konsumgüter. „Daher erwarten wir, dass sich Black Friday immer weiter in den beginnenden November hin ausdehnt, noch mehr als in den letzten Jahren.“
Für diese Produktbereiche wird zum Black Friday eine erhöhte Nachfrage erwartet:
Die Nachfrage für technische Konsumgüter für das vierte Quartal wird auch in diesem Jahr geprägt sein durch die Pandemie-bedingten neuen Verhaltensweisen von Verbrauchen. So ist zum Beispiel das eigene Zuhause zum neuen Zentrum geworden.
Haushaltsgeräte
Über die gesamte Pandemie hinweg stieg die Nachfrage nach Haushaltsgeräten aller Art aufgrund der neuen Häuslichkeit. So verzeichneten Geräte zur Essenszubereitung in der Black Friday Woche 2020 ein Plus von 134 Prozent im Vergleich zu durchschnittlichen Wochen. Für 2021 werden besonders Geräte mit einer hohen Marktdurchdringung stärker nachgefragt, beispielsweise Espressovollautomaten mit plus 33 Prozent oder Küchenmaschinen mit plus vier Prozent von Januar bis September 2021.
Home-Office und Home-Schooling
Trotz des bereits hohen Niveaus im Vorjahr, erwarten GfK-Experten auch 2021 wieder eine hohe Nachfrage für technische Güter. Während im ersten Jahr der Pandemie grundlegende Anschaffungen wie Laptops (plus26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) oder Monitore (plus 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) getätigt wurden, wird die Arbeitsumgebung zu Hause nun mit anspruchsvolleren Produkten erweitert. Bereits von Januar bis September 2021 verzeichnet der IT-Sektor (Notebooks, Tablets, Computer, Drucker, etc.) ein Wachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Denn das Lernen und Arbeiten von Zuhause wird erwartungsgemäß auch über die Pandemie hinaus Bestand haben und so die Verbrauchernachfrage im vierten Quartal massiv beeinflussen.
Telekommunikation
Während IT- und Büroausstattung den Markt 2020 dominierten, wird sich dieses Jahr auch der Bereich der Telekommunikation wieder erholen. Laut GfK Market Intelligence: Sales Tracking wuchs der Umsatz in diesem Sektor von Januar bis September 2021 weltweit um 20 Prozent, angetrieben von Wearables (plus 50 Prozent), Smartphones (plus 19 Prozent) und mobilen Headsets/Kopfhörern (plus 29 Prozent). Denn der Ausbau von 5G und neue Smartphone-Generationen, zum Beispiel faltbare Handys, schaffen einen Anreiz für neue Anschaffungen.
Premium-Technik
Bereits 2020 hatten Verbraucher ein hohes Bestreben nach Luxus-Produkten im Bereich technische Konsumgüter, um ihre häusliche Umgebung im Lockdown aufzuwerten. Dies bestätigt eine GfK-Studie, laut der Verkäufe von Großbildfernsehern ( plus 70 Zoll) von Januar bis September 2021 um 64 Prozent gestiegen sind, während kleinere Fernseher stagnierten. Auch für Smart Home-Geräte wird ein Aufschwung erwartet. Black Friday und weitere Shoppings-Events bieten für Konsumenten einen hohen Anreiz, da diese weiterhin gewillt sind in ihr eigenes Zuhause zu investieren und mit Werbeaktionen auf Premiumprodukte Geld sparen können.
[su_quote]Nicht Online versus Offline, sondern der perfekte Mix macht den Unterschied. [/su_quote]
Erwartungsgemäß war der Online-Handel mit einem Wachstum von 35 Prozent 2020 im Vergleich zum Vorjahr der Gewinner der Pandemie. Dennoch finden traditionelle Verkäufe im stationären Handel wieder in erheblichem Umfang statt. Ein Omnichannel-Absatz in Kombination mit einem Shopping-Erlebnis statt nur dem reinen Verkauf wird für die diesjährige Shopping-Saison der Schlüssel zum Erfolg für Einzelhändler sein. „Diejenigen Händler, die die Vorteile der verschiedenen Kanäle auf die attraktivste und flexibelste Weise kombinieren können, werden gewinnen“, so Norbert Herzog abschließend.