Der Handelsverband Deutschland (HDE) reagiert auf die Beschlüsse des Corona-Gipfels. Die wichtigsten Punkte: viele Handelsunternehmen werden auf die zugesagte staatliche Hilfe angewiesen sein. Positiv sei, dass in den Geschäften nun zumindest ein Kunde pro 10 m² Verkaufsfläche zugelassen sein werden. Dennoch: Der faktische Lockdown gefährdet viele Einzelhändler in der Innenstadt.
Hygienekonzepte im Einzelhandel überzeugen
„Die Politik hat zumindest den Vorschlag zur strengen Begrenzung der Kundenzahl noch einmal abgeschwächt. Das ist gut so und wird den Händlern helfen, längere Schlangen vor den Geschäften und in der Folge unnötige Ansteckungsrisiken zu vermeiden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Offensichtlich konnte der Einzelhandel mit seinen über Monate hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten auch die an der Beschlussfassung beteiligten Politiker überzeugen. „Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher, der Einzelhandel ist kein Hotspot“, so Genth weiter.
HDE sieht faktischen Lockdown für Einzelhandel
Zwar dürfen die Geschäfte geöffnet bleiben, aber es werden voraussichtlich nur wenige Kunden den Weg in die Stadtzentren finden. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Handelsunternehmen können nur bei entsprechenden Kundenfrequenzenwirtschaftlich arbeiten“, so Genth.
Deshalb sei die Branche für die kommenden Wochen mehr denn je auf schnelle und unkomplizierte Hilfen für unverschuldet in Not geratene Geschäfte angewiesen. Genth: „Wir nehmen den Finanzminister beim Wort. Viele innerstädtische Händler sind auf schnelle Ausgleichszahlungen des Staates angewiesen. Eigene finanzielle Reserven sind insbesondere im Bekleidungshandel schon lange aufgebraucht.“