Erfolgsgeschichte des Liquid Crystal Display
Bevor die LCD-Technik Jahren erstmals patentiert wurde, hatten die Chemiker Martin Schadt und Wolfgang Helfrich entdeckt, dass bestimmte flüssige Stoffe von elektrischen Feldern beeinflusst Kristalle bilden. Die Kristalle wiederum haben eine polarisierende Wirkung auf durchdringendes Licht. Dies war die Basis für Displays mit flüssigen Kristallen, bekannt unter LCD, Liquid Crystal Display. Den ersten Einsatz im Massenmarkt erlebten LC-Displays in Armbanduhren und Taschenrechnern. Mit Beginn der 2000er Jahre kamen erste TV-Geräte mit flachen Displays auf LC-Basis auf den Markt. In der 40 Zoll Bildschirm-Klasse (102 cm), der damals größten erhältlichen Kategorie, standen 2002 noch im Durchschnitt knapp 10.000 Euro auf dem Preisschild.Durchbruch der LCD-Geräte in Deutschland ab 2005
2005 wurde erstmals die Millionenmarke mit mehr als 1,2 Millionen verkauften LCD-TVs geknackt. Der Markterfolg war rasant, denn der Traum vom Fernsehgerät an der Wand war mit den flachen LC-Displays endlich realisierbar. Zudem erreichte die neue Bildschirmtechnologie schnell Größenklassen, die mit Bildröhren nie erreichbar waren. Folgerichtig lösten die flachen Fernsehgeräte die herkömmlichen Röhrengeräte im Markt ab.2006, im Jahr der Fußball WM in Deutschland, wurden bereits mehr als 2,5 Millionen LCD-TVs verkauft. 2010 waren es schon 8,3 Millionen und 2012 wurde mit mehr als neun Millionen Stück der Höhepunkt erreicht. Mit einer prognostizierten Stückzahl von rund 6,5 Millionen für das laufende Jahr wird die Marke von 100 Millionen LCD-Fernsehern in Deutschland noch 2020 übertroffen werden.
Erfolgsgeschichte der LCDs geht weiter
Die Geschichte des LCDs ist zweifellos eine beeindruckende Erfolgsstory – die sich jedoch nicht unendlich fortschreiben lässt. Mittlerweile erwachsen den Displays auf Basis der Flüssigkristalle zunehmend ernstzunehmende Konkurrenten: OLED-Displays auf Basis organischer Leuchtdioden und Displays, die klassische LEDs verwenden. Beide haben den Vorteil von selbstleuchtenden Pixeln und können daher beispielsweise schwarze Bildanteile tatsächlich schwarz darstellen.Während LED-TVs noch sehr teuer in der Herstellung sind und daher mittelfristig eher professionellen Anwendungen vorbehalten bleiben werden, wächst der OLED-Markt kontinuierlich und sorgt so dafür, dass die Technologie aufgrund größerer Stückzahlen immer günstiger wird. Bis allerdings die enormen LCD-Stückzahlen – und die damit verbundenen Preisvorteile der Massenfertigung – verkauft sein werden, wird es nach Experteneinschätzung noch einige Zeit dauern. So rechnet die gfu für das Jahr 2020 mit mehr als 400.000 verkaufter OLED-TVs, womit Ende 2020 in Deutschland gut eine Million OLED-TVs (seit deren Marktstart 2014) verkauft wurden. (Noch) wird die LCD-Erfolgsstory also weitergehen.