Das Grillen erfreut sich in Deutschland als soziales Erlebnis großer Beliebtheit. So gaben vor der Pandemie 93 Prozent der regelmäßig grillenden Deutschen an, dies aufgrund der Geselligkeit gerne mit Freunden zu tun. Trotzdem sind auch in diesem Lebensbereich die Auswirkungen der Inflation und der Post-Covid-Zeit zu spüren.
Der Boom auf dem Grillmarkt nimmt weiter ab
Der im Jahr 2020 durch die Pandemie bedingte Absatzboom von Grillgeräten lässt weiterhin nach. Der Gesamtumsatz für Outdoor-Grills in Deutschland sank in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,7 Prozent auf 107 Millionen Euro. Damit ist der Markt nach einem schwachen Vorjahr wieder auf Vor-Covid-Niveau angelangt. Ein ähnlicher Rückgang fand auch bei Elektrogrills statt (-14,1 Prozent), obwohl hier das Umsatzvolumen noch leicht über dem von 2019 liegt.
Steigende Durchschnittspreise bei Kohle- und Gasgrills
In vielen Grillkategorien sind in den letzten fünf Monaten die Durchschnittspreise im GfK-Panelmarkt stark gestiegen: So kosten Kohlegrills durchschnittlich 13 Prozent mehr als in den Vorjahresmonaten. Auch Elektrogrills (4 Prozent) und Gasgrills (6 Prozent) sind betroffen. Die Ursache dieses Trends ist das veränderte Einkaufsverhalten der Konsumenten nach der Pandemie. Sie nutzen verstärkt wieder Baumärkte, Distanzhandel sowie Elektrofachmärkte, in denen vor allem höherpreisige Geräte verkauft werden.Nachhaltige Grillkultur: Grillkäse und Veggie-Alternativen
Die Themen Nachhaltigkeit und Tierwohl gewinnen auch im Kontext Grillen an Bedeutung. Im Gegensatz zum rückläufigen Wurst- und Fleischkonsum konnten pflanzliche Grillalternativen und Grillkäse ihren Boom aus 2020 sogar verbessern. Besonders Fleischersatzprodukte für das Grillen konnten ihren Absatz trotz der aktuellen Entwicklungen nochmal um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Bei Grillkäse umfasste das Wachstum hingegen nur ein Prozent.