Im aktuellen Quartalsberichtder Ceconomy AG spiegelt sich die gedämpfte Konsumstimmung wider, mit der alle Marktteilnehmer derzeit zu kämpfen haben. Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte das Handelsunternehmen seinen europaweiten Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 6,3 Prozent auf rund 4,7 Milliarden Euro steigern, die Umsatzdynamik ließ jedoch im Quartalsverlauf spürbar nach. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag im Berichtszeitraum bei minus 109 Millionen Euro und damit um 16 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Die Ergebnisentwicklung wurde Ceconomy zufolge durch die gestiegene Inflation negativ beeinflusst, die auch zu höheren Warenbezugskosten geführt hat. Beim Vorjahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass das Ergebnis des Vorjahres durch staatliche Covid-19-Hilfen in Höhe von 45 Millionen Euro gestützt worden war. Auf Neun-Monats-Sicht hat Ceconomy über alle Länder hinweg einen Umsatz von 16,5 Milliarden Euro erzielt. Dies entspricht einem Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
„Seit Juni hat sich das Konsumklima weiter spürbar eingetrübt. Wir müssen deutlich investieren, um auf unsere Umsätze zu kommen“, erklärt Dr. Karsten Wildberger, CEO von Ceconomy und MediaMarktSaturn. „Insbesondere in Deutschland sehen wir eine schwächere Nachfrage. Unsere Kunden sind mit Blick auf die anhaltend hohe Inflation, drastisch steigende Energiekosten und eine mögliche Gaskrise vorsichtig. Wir stellen uns darauf ein, dass das Umfeld so schnell nicht besser wird. Doch auch in dieser Gemengelage wollen wir unsere Wettbewerbsposition stärken. Wir optimieren unsere Kostenstrukturen und setzen unsere Omnichannel-Strategie weiterhin konsequent um, um das Einkaufserlebnis für unsere Kunden auf allen Kanälen weiter zu verbessern.“
Kundenzufriedenheit erreicht Höchstwert
Wie das Unternehmen mitteilt, hat sich in den vergangenen Quartalen der Net Promoter Score (NPS, mit dieser Kennzahl misst MediaMarktSaturn die Kundenzufriedenheit) kontinuierlich verbessert. Im dritten Quartal erreichte der NPS unternehmensweit über alle Vertriebskanäle mit 53 den höchsten Wert seit Beginn der Messung.
Die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Segmenten zeigt ein gemischtes Bild: Im Segment DACH ist der Umsatz im dritten Quartal mit der Erholung des stationären Geschäfts im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 5 Prozent gewachsen. Allerdings war hier im Laufe des Quartals ein spürbarer Nachfragerückgang zu verzeichnen, allen voran in Deutschland.
Online-Anteil am Gesamtumsatz weiterhin hoch
Wie in den vergangenen Quartalen hat das Online-Geschäft auch im Berichtszeitraum einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens geleistet. Vor dem Hintergrund der Erholung des stationären Geschäfts nach den Lockdowns erreichte der europaweite Online-Umsatz im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres rund 1,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz von 22,9 Prozent. Zur Einordnung: Gegenüber dem dritten Quartal 2018/19, dem letzten direkten Vergleichszeitraum vor der Pandemie, hat sich der Online-Anteil damit nahezu verdoppelt. Als mittelfristige Zielgröße gilt für Ceconomy unverändert ein Anteil am Gesamtumsatz von rund 30 Prozent.
Geschäft mit Services & Solutions
Im strategisch wichtigen und ertragsstarken Geschäftsfeld Services & Solutions konnte Ceconomy nach eigenen Angaben die positive Entwicklung der vergangenen Quartale fortsetzen: Der Umsatz ist hier im dritten Quartal um 23,1 Prozent auf 299 Millionen Euro gewachsen. Der Anteil am Gesamtumsatz hat sich damit auf 6,4 Prozent erhöht. Diese erfreuliche Entwicklung wurde unter anderem durch das im Vergleich zum Vorjahr stärkere stationäre Geschäft unterstützt. In den Märkten war beispielsweise bei Smartbar-Dienstleistungen, Garantieverlängerungen oder Mobilfunkverträgen eine gute Nachfrage zu verzeichnen. Auch die verbesserten Online-Services, z.B. optimierte Webshop-Funktionalitäten, haben zur Stärkung des Geschäftsfelds beigetragen.
Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr
In Anbetracht der veränderten Rahmenbedingungen und des eingetrübten Konsumklimas hat Ceconomy Mitte Juli die Prognose für das Gesamtjahr anpassen müssen. Das Unternehmen rechnet aus heutiger Sicht mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres (21,4 Milliarden Euro). Beim Ebit erwartet das Unternehmen einen Wert zwischen 150 und 210 Millionen Euro. „Unsere ursprünglichen Annahmen für die weitere Entwicklung wurden von der Wirtschafts- und Energiekrise überholt. Wir haben es aktuell mit äußerst widrigen Rahmenbedingungen zu tun und müssen davon ausgehen, dass sich die Verbraucherstimmung in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau bewegen wird. Insbesondere im Segment DACH wird die anhaltend hohe Inflation einschließlich stark steigender Energiekosten die Nachfrage beeinträchtigen“, sagt Florian Wieser, CFO von Ceconomy und MediaMarktSaturn. „Wir sind darauf eingestellt und so solide finanziert, dass wir uns auch in diesem äußerst herausfordernden Umfeld behaupten können.“