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NIQ Retail Spend Barometer

Konsumenten halten sich bei Technikprodukten zurück, aber Trendwende durch Fußball-EM erwartet

Infografik von GfK NIQ
Infografik von GfK NIQ
(Bild: GfK / NIQ)
Oliver Schmitz
Oliver Schmitz

(Bild: GfK)

Der Umsatz mit Lebensmitteln und Drogerieprodukten (FMCG, Fast Moving Consumer Goods) in Deutschland stieg nach Angaben von GfK / NIQ im ersten Quartal um 4,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2023. Demnach zeigten sich die Verbraucher wieder kauffreudiger, was sich in einem Umsatzwachstum von 4,5 Prozent bei Lebensmitteln, 3 Prozent bei Frische-Produkten und 6,1 Prozent bei Nearfood (wie Drogerieartikeln) widerspiegelte. Neben der rückläufigen Inflation trugen dazu Promotions durch Händler sowie eine höhere Kauffrequenz bei. Auch das frühere Osterfest spielte eine Rolle. 

„Durch die vermehrten Einkaufsakte im FMCG-Bereich sahen wir zum zweiten Mal in Folge ein Absatzplus im Vergleich zum Vorjahresquartal. Eine marktgerechte Pricing-Strategie und die richtigen Promotions zur richtigen Zeit sind für Händler wichtige Stellschrauben, um Verbrauchern attraktive Angebote zu machen, wettbewerbsfähig zu bleiben und dennoch wichtige Margen zu sichern“, kommentiert Oliver Schmitz, Head of Retail DACH bei NIQ/GfK. „Im FMCG-Handel ist das gerade zu beobachten: Verbraucher richten ihre Einkäufe zunehmend gezielt an Sonderangeboten aus und suchen mehr verschiedene Einkaufsstätten auf, um sich ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Ein Trend also vom One-Stop-Shopping zum Shop-Hopping.”

Tech & Durables: Weiterhin kaum Wachstum 

Mit einem Umsatzwachstum von 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 blieb der Gesamtmarkt für Tech-und-Durables-Produkte stabil. Die einzelnen Bereiche entwickelten sich aber unterschiedlich

Im Bereich der Unterhaltungselektronik herrschte in den ersten drei Monaten dieses Jahres weiterhin Kaufzurückhaltung. Viele Verbraucher haben noch nicht begonnen, ihre während der Pandemie angeschafften Produkte zu ersetzen. Fernseher waren besonders betroffen: mit einem Umsatzrückgang von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, bei einem Absatzrückgang von 10,4 Prozent. Hier könnte die nahende Fußball-EM aber einen Effekt bewirken: Schnäppchenjäger warten möglicherweise noch auf größere Preisnachlässe kurz vor dem Sportevent und haben daher im ersten Quartal auf TV-Käufe verzichtet. 

Smartphones hingegen widersetzten sich dem Abwärtstrend mit 3 Prozent Absatzwachstum. Haushaltsgeräte hingegen entwickelten sich mit einem Umsatzrückgang von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal negativ. So wurden zum Beispiel Großgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen weniger nachgefragt (3 Prozent Umsatzrückgang). Gründe hierfür sind die Krise im Wohnungsbau, durch die weniger neue Geräte gekauft werden, sowie die andauernde Sparneigung der Verbraucher. Zudem waren bei Waschmaschinen oder Kaffeemaschinen Preisrückgänge zu beobachten, die ebenfalls zum Umsatzrückgang beigetragen haben. 

Innovation schlägt Markentreue

Haushaltskleingeräte konnten hingegen dank Innovationen und großer Präsenz auf Social Media ein Wachstum von 3 Prozent hinlegen. Heißluftfritteusen stachen mit einem Umsatzplus von 47,3 Prozent deutlich hervor. Auch Haarstyler und Staubsaugerroboter erlebten mit je 17,9 Prozent und 15,5 Prozent ein signifikantes Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal. 

Jedoch nimmt gerade bei Kleingeräten die Markentreue der Verbraucher ab. Sie suchen nach Einschätzung von GfK / NIQ stattdessen nach den innovativsten Produkten mit den besten Features, die einen klaren Mehrwert bieten. Dazu zählt zum Beispiel Komplexitätsreduktion, wie sie ein Staubsaugerroboter mit integrierter Nasswischfunktion bietet. Für diese Produkte sind Verbraucher bereit, einen Premium-Preis zu investieren. 

„Neben innovativen Features ist auch Nachhaltigkeit ein wichtiges Kaufargument für die Verbraucher. Unser aktueller GfK Nachhaltigkeitsindex zeigt das zweite Mal in Folge, dass Verbraucher wieder häufiger unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten einkaufen, insbesondere bei größeren Anschaffungen“, sagt Oliver Schmitz. „Zudem rechnen wir durch die Fußball-EM im Sommer mit positiven Impulsen für den Markt: Ein solches Sportereignis kurbelt erfahrungsgemäß den Absatz von TVs, Snacks und Getränken an, aber auch von weniger offensichtlichen Kategorien.“

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