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EHI-Studie

Umsatz im deutschen E-Commerce stagniert

Umsatzentwicklung der 1.000 umsatzstärksten B2C-Online-Shops in Deutschland
(Bild: EHI)
Top 3 der umsatzstärksten Online-Shops

(Bild: EHI)

Im Jahr 2022 war das 15-jährige kontinuierliche Wachstum des Online-Handels vorerst gestoppt und die Top 1.000 B2C-Online-Shops verzeichneten laut EHI-Studie einen Umsatzrückgang von 2,8 Prozent. Diese Phase scheint überwunden, der Umsatz der Top-1000-Player des deutschen Online-Handels in 2023 stagniert nahezu. Gerade einmal 0,2 Prozent (netto) weniger beträgt deren Umsatz. Allerdings ist dieser Wert nicht preisbereinigt, die Teuerungsrate durch die Inflation wird nicht berücksichtigt. Dies entspricht einem leichten Rückgang von 164,5 Millionen Euro auf insgesamt 77,5 Milliarden Euro im Vergleich zu 2022.

„Damit hat sich der Corona-Boost nivelliert, und der Onlinehandel bewegt sich wieder auf der Entwicklungskurve, die ohne die Pandemie zu erwarten gewesen wäre. Für das laufende Jahr erwarten wir bei den Umsätzen der Top 1.000 Online-Shops ein moderates Wachstum von 1,1 Prozent nominal“, sagt Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce beim EHI. Vor der Pandemie stieg der Umsatz der Top 1.000 Online-Shops seit 2008 durchschnittlich um 10,7 Prozent pro Jahr. Hätte sich dieser Trend fortgesetzt, wäre im Jahr 2023 einen Umsatz von 77,6 Milliarden Euro erreicht worden – also etwa das gleiche Niveau wie die berichteten 77,5 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr 2024 erwartet das EHI Retail Institute einen Umsatz von 78,3 Milliarden Euro, „was zeigt“, so Hofacker „dass die Top 1.000 erstmals unter der fiktiven Pre-Covid-Trendkurve zurückbleiben werden.“

Top 10 der umsatzstärksten Online-Shops

(Bild: EHI)

Top 10 der umsatzstärksten Online-Shops

Das Ranking der Top 1.000 Online-Händler führen amazon.de (14,66 Milliarden Euro Umsatz), otto.de (4,20 Milliarden Euro) und zalando.de (2,51 Milliarden Euro) an. Neben amazon.de mit einem Wachstum von 1,9 Prozent können innerhalb der Top 10 auch shop-apotheke.com (+15,4 %), ikea.com (+6,9 %) und aboutyou.com (+2,3 %) Wachstum generieren.

Marktplätze wachsen durch Umsätze der Partner

Die hybriden Marktplätze tauchen in beiden Rankings auf (Top 1.000-Online-Shops und Top-10-Marktplätze), da sie sowohl eigene Shop-Umsätze generieren als auch das Handelsvolumen der Drittanbieter (mit)erwirtschaften. Letztere werden im Marktplatz-Ranking anhand der Kennzahl E-Commerce-GMV betrachtet. Mit ihrem Marktplatzvolumen (inklusive dem Umsatz ihrer Partner) haben die hybriden Anbieter besser performt als mit ihrem eigenen Umsatz. So hat amazon.de als Shop ein Umsatzplus von 1,9 Prozent generiert, wächst aber als Marktplatz um 10,9 Prozent. Otto.de hat als Online-Shop einen Rückgang von 7,1 Prozent zu verzeichnen, legt als Marktplatz jedoch um 2,0 Prozent zu. Der eigene Umsatz von zalando.de sinkt um 3,8 Prozent, während das Marktplatzvolumen nur um 2,0 Prozent zurückgeht. Auch mediamarkt.de muss Einbußen von 3,2 Prozent hinnehmen, während der Rückgang als Marktplatz nur bei 0,2 Prozent liegt.

Ausländische Player etablieren sich

Unter den Online-Shops ist shein.com auf Platz 18 in die Top-20 aufgestiegen. Mit einem Umsatz von 567 Millionen Euro steigert die chinesische Plattform diesen um 133 Millionen Euro bzw. 30,6 Prozent. Bei den Marktplätzen verzeichnet aliexpress.com mit einem E-Commerce-GMV von 1,24 Milliarden Euro ein Plus von 43 Prozent und rangiert auf Platz 7 der Top 10 B2C-Marktplätze. Temu.com ist erst seit April 2023 in Deutschland aktiv und verpasst mit einem E-Commerce-GMV von 690 Millionen Euro knapp den Einzug in das Top-10-Marktplatz-Ranking.

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