Auf diese Weise reagiert die Koelnmesse auf die derzeit problematischen Umstände in der Möbelindustrie, vor allem in Deutschland. Dieser Beschluss eröffnet allen Beteiligten die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Koelnmesse ein neues, für die Zukunft tragfähiges Messeformat zu entwickeln.
Der Hauptgrund dafür sind die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse für deutsche Möbelhersteller, die unzureichende Nachfrage nach Möbeln in Deutschland und somit die verständliche, budgetäre Zurückhaltung der Industrie. Gemäß den neuesten Branchenzahlen des VDM verzeichnete der Gesamtmarkt im Jahr 2023 und im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Rückgang des Umsatzes. Er machte 9,7 Prozent der Möbel aus, während er bei den Polstermöbeln sogar 11,2 Prozent betrug. Die Zahl der Beschäftigten und Betriebe ist ebenfalls rückläufig.
„Die Aussetzung der IMM Cologne ist äußerst bedauerlich, aber letztlich doch ein notwendiger und richtiger Schritt“, sagt Leo Lübke, der Präsident des VDM. „Wie viele andere Branchen hat sich auch der Möbelmarkt in den vergangenen Jahren deutlich verändert - und mit ihm die Anforderungen an Messen. Die derzeitige Branchensituation zwingt leider viele Unternehmen zu einem Umdenken. Wir als Industrie arbeiten gemeinsam mit der Koelnmesse intensiv an neuen Konzepten, die speziell auf die einzelnen Möbelsegmente zugeschnitten sind. Als größte Möbelnation in Europa brauchen wir unsere zentralen Branchenschauen und setzen auf das Möbel-Know-how am Standort Köln.“
Diese Einschätzung teilt Markus Meyer, Präsident des BVDM: „Ich habe Verständnis für die Entscheidung, die Messe im kommenden Januar auszusetzen und bedauere sehr, dass die Branche ihre internationale Leitmesse nicht stärker unterstützt hat. Die IMM Cologne ist seit Jahrzehnten ein bedeutender Treffpunkt für die Branche. Mit der Pausierung verlieren wir im kommenden Jahr nicht nur einen zentralen Anlaufpunkt für Innovation und Austausch, sondern auch eine wichtige Bühne, um den internationalen Markt zu bedienen. Es ist nun die dringende Aufgabe aller Akteure der Branche, sich zusammenzusetzen und gemeinsame Lösungen zu finden. Wir müssen uns jetzt mehr denn je darauf konzentrieren, unsere Position zu sichern und zu stärken. Die Branche braucht eine starke Plattform wie die IMM Cologne, um sich zukunftsfähig aufzustellen.“