Von diesen 593 Millionen mobilen Bezahlvorgängen entfielen zwischen 60 und 65 Prozent auf Apple Pay und 25 bis 30 Prozent auf Google Pay. Den Rest teilen sich weitere E-Wallet-Lösungen wie die Sparkassen App oder die der Genossenschaftsbanken, Bluecode, Payback Pay, Samsung Pay sowie internationale Verfahren (Alipay, WeChat Pay) oder auch handelseigene Lösungen wie Lidl Pay oder die Bezahlvarianten in den Apps von Edeka, Famila und (nach dem Ausstieg bei Payback) künftig auch Rewe.
Wallets haben großes Potenzial
71,5 Prozent aller kartengestützten Transaktionen im stationären Einzelhandel (7,906 Milliarden) werden aktuell laut EHI kontaktlos mit physisch vorgehaltenen Karten abgewickelt, 21 Prozent sogar noch durch physisches Einlesen der Karte an einem Zahlungsterminal. Rund 7,5 Prozent sind aber bereits mobile Bezahlvorgänge – Tendenz steigend.
Die Kundschaft favorisiert derzeit Wallets, da in diesen verschiedene Bezahlmöglichkeiten hinterlegt werden können, so zum Beispiel bei Apple Pay verschiedene Kredit- und Debitkarten, aber auch die Girocards der Sparkassen. Hier haben Kunden entsprechend ihrer Kartenausstattung eine Wahlfreiheit, die offensichtlich sehr geschätzt wird. „Die Wallet-Lösungen werden von internationalen Anbietern dominiert, was die Akzeptanz für den Handel grundsätzlich teuer macht – wenn dort vor allem Kreditkarten hinterlegt werden. Hier präferiert der Einzelhandel ein noch stärkeres Engagement für die Girocard“, erklärt Payment-Experte Horst Rüter vom EHI.
Im E-Commerce ist man mit Paypal schon weiter. 27,7 Prozent aller Online-Umsätze laufen über die Bezahllösung des US-Unternehmens, wobei Deutschland nach den USA einer der stärksten Märkte von PayPal ist. Schwächer ausgeprägt ist das Bezahlen via Amazon Pay, bei der die im Amazon-System hinterlegte Bezahlart auch für das Bezahlen in anderen Geschäften genutzt werden kann.
In Online-Shops weit verbreitet
Die Studie „E-Commerce Markt Deutschland 2024“ von EHI und ECDB weist für Wallets in Online-Shops eine Akzeptanzquote von 96 Prozent aus, wobei 19 von 20 Händlern Paypal als Zahlungsart anbieten. Amazon Pay ist bei jedem vierten Online-Händler nutzbar. Aber auch Apple Pay und Google Pay gewinnen – ausgehend von ihrem Erfolg im stationären Handel – im E-Commerce an Bedeutung. So beabsichtigen nach der EHI-Studie „Online Payment 2024“ fast die Hälfte aller befragten Unternehmen (48,3 %) eine Integration von Apple Pay und Google Pay (37,9 %) innerhalb der nächsten Monate.
Die befragten Unternehmen sehen Paypal, Apple und Google unter den wichtigsten Akteuren bei der Entwicklung des Online-Payments – noch vor den Kreditkartenunternehmen und der Deutschen Kreditwirtschaft. Schon jetzt sind die vier genannten Wallet-Anbieter sehr präsent. Nach Platzhirsch Paypal ist innerhalb der 1.000 größten Onlineshops Apple Pay auf den zweiten Platz geklettert und hat Amazon Pay auf Platz drei verdrängt. Damit bieten mehr als ein Viertel der Shops Apple Pay an. Auch Google Pay konnte auf 14,2 Prozent zulegen.