Das Warnsystem ASA (Automatic Safety Alert) wurde vom Weltverband WorldDAB und Digitalradio Deutschland e.V. entwickelt und soll die Bevölkerung in Not- und Krisenfällen schützen sowie verlässlich Sicherheitsmeldungen im Radio digital übermitteln. Das System soll auch dann funktioneren, wenn Mobilfunk- oder Internetverbindungen unterbrochen sind. ASA arbeitet im Hintergrund automatisch, kann für den Wohnort regional angepasst werden und bietet eine hohe Verfügbarkeit über das DAB+ Sendenetz. Ab Mitte 2025 sollen neue Gerätegenerationen von DAB+ Radios den ASA-Standard unterstützen. Für B2B-Kunden wurde die Webseite www.dabplus.de/asa eingerichtet.
Mehr Hörerinnen und Hörer auf DAB+
Immer mehr Menschen entscheiden sich für DAB+. In der Mediaanalyse ma Audio II 2024 zeigt sich Radio weiterhin als stabiles Massenmedium: Die durchschnittliche tägliche Hördauer beträgt 248 Minuten, und über 92 Prozent der Bevölkerung hören regelmäßig Radio. Zudem steigt die Nutzung von DAB+ um 9 Prozent, bei den jüngeren Zielgruppen (14 bis 29 Jahre) sogar um 14 Prozent. Bemerkenswert sind die erstmaligen Ausweisungen einiger bundesweiter DAB+ Sender.
Laut der Funkanalyse Bayern hören etwa 60 Prozent der Menschen Radio auch digital, und 35 Prozent verzichten ganz auf UKW und setzen ausschließlich auf digitale Sender – 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Der Anteil der reinen UKW-Hörer ist um drei Prozentpunkte auf 40 Prozent gesunken. DAB+ Radio schalten Hörerinnen und Hörer im Schnitt täglich 155 Minuten ein. Insgesamt hören täglich rund 10,7 Millionen Menschen DAB+.
DAB+ ist in allen Bundesländern die zweithäufigste Radio-Empfangsart nach UKW. In Bayern haben inzwischen 44 Prozent der Bevölkerung den Zugang zu mindestens einem DAB+ Gerät (stationär oder im Auto), gefolgt von 41 Prozent in Thüringen und 40 Prozent in Sachsen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 34 Prozent.
DAB+ in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein haben sich private und öffentlich-rechtliche Radiosender mit der Landesregierung und der Landesmedienanstalt darauf geeinigt, die Programmverbreitung per UKW-Antenne ivon 2025 bis 2031 schrittweise auf DAB+ umzustellen. Deutschlandradio unterstützt die Maßnahmen in Schleswig-Holstein und setzt auf den Ausbau seiner DAB+ Sendeinfrastruktur und die Abschaltung unwirtschaftlicher UKW-Sender.
In der Schweiz werden ab 1. Januar 2025 die Programme der öffentlich-rechtlichen SRG ausschließlich digital ausgestrahlt. Die analoge Verbreitung via UKW wird zugunsten von digitalem Antennenradio DAB+ und IP beendet. Die Privatsender folgen, wobei die letzten UKW-Anbieter bis Ende 2026 wechseln.
Die UKW-Abschaltung in der Schweiz wirkt sich auch auf Deutschland aus. Ab dem 1. Januar 2025 benötigen Reisende und Pendler, die bisher SRG-Sender für Verkehrsmeldungen nutzten, Digitalradio. Seit dem 21. Dezember 2020 ist DAB+ für Neuwagen in der EU vorgeschrieben, ältere Fahrzeuge können mit Adaptern nachgerüstet werden. Die DAB+ Signale aus der Schweiz reichen bis nach Deutschland, insbesondere in die Bodenseeregion, Oberschwaben, die Schwäbische Alb und den Schwarzwald: Rund 100 digitale Radioprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind je nach Aufstellort der Antenne verfügbar.
Weiterer DAB+ Ausbau
In diesem Jahr hat Deutschlandradio die Inbetriebnahme von fünf neuen DAB+ Sendeanlagen beauftragt. Damit sind die Deutschlandradio-Programme Ende 2024 mobil nahezu flächendeckend zu empfangen. Parallel wurde an neun Standorten in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Thüringen die Ausstrahlung der Programme Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur auf mehrheitlich digital umgestellt. Die beiden Programme sind zusammen mit Deutschlandfunk Nova und dem Sonderkanal Dokumente und Debatten (Dlf DokDeb) vor Ort bereits jetzt digital über DAB+ und IP zu empfangen.
Eine aktuelle Übersicht zur Empfangssituation in Deutschland findet sich hier.