Karin Schaumberger, Geschäftsführerin von emporia Deutschland, erklärt: „Wir erleben in der Tat so etwas wie eine Wiedergeburt der Taste.“ Einerseits sind Feature-Phones für hochbetagte Menschen interessant, die Smartphones verweigern und weiterhin zum Tastenhandy greifen. Anderseits sind es immer mehr jüngere Frauen und Männer, die ein Feature-Phone kaufen, so dass die Verkaufszahlen in diesem Segment in die Höhe schnellen.
Günstiges Zweithandy
20- bis 30-Jährige leiden vermehrt unter der ständigen Erreichbarkeit und Reizüberflutung in der digitalen Welt. „Viele Menschen wollen sich diesem Druck nicht mehr aussetzen und schalten den Bildschirm im wahrsten Sinne des Wortes ab“, sagt Karin Schaumberger. „Digital Detox“ ist hier das Stichwort. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage wollen sich im Jahr 2025 mehr als ein Drittel (36 %) der Deutschen eine digitale Auszeit gönnen. Viele jedoch, die sich diesem Trend anschließen, wollen oder müssen beruflich wie privat erreichbar sein und greifen deshalb ersatzweise zum Tastenhandy.
Und dann gibt es noch jene Kundengruppe, die sich um ihr Tausend-Euro-Smartphone sorgt. Diese Klientel kauft für Sport und Freizeit ein günstiges Zweithandy und legt es in den Rucksack, um im Notfall zumindest telefonieren oder bei der Bergwanderung am Gipfel ein Erinnerungsfoto schießen zu können.
Seit 2006 – dem Jahr, in dem das österreichische Unternehmen sein erstes Seniorenhandy auf den Markt gebracht hat – konnte emporia 7 Millionen Tastenhandys verkaufen. Aktuell sind rund 1,6 Millionen Feature-Phones von emporia in Gebrauch. „Die Taste wurde schon so oft totgesagt. Aber Totgesagte leben länger“, sagt Schaumberger.