In China erhalten Käufer von Elektronikgeräten mit der höchsten Energieeffizienzklasse einen Zuschuss von 20 Prozent, allerdings gedeckelt auf 2.000 Yuan (ca. 250 Euro). Das bedeutet, dass der maximale Vorteil bei einem Kaufpreis von rund 10.000 Yuan ausgeschöpft wird. Diese Maßnahme der chinesischen Regierung hat Premiumprodukte attraktiver gemacht – was sich unmittelbar auf die Marktpreise auswirkte. Im vierten Quartal 2024 zogen sie deutlich an.
Boom im letzten Quartal 2024
Zwischen September und Dezember 2024 wuchsen in China die Umsätze für Haushaltsgroßgeräte und Klimaanlagen um beeindruckende 33 Prozent, während die Preise um 11 Prozent stiegen. Auch andere Produktkategorien profitierten:
IT- und Büroprodukte: 14 Prozent Umsatzwachstum
Elektrokleingeräte: plus 8 Prozent (getrieben durch regionale Förderprogramme)
Und auch das Kaufverhalten änderte sich. Den Angaben zufolge verzeichnete besonders der stationäre Handel, der verstärkt Premiumprodukte anbietet, deutliche Umsatzsteigerungen. Nach dem Erfolg dieser Maßnahmen weitet die chinesische Regierung das Programm ab 2025 auf weitere Produktkategorien aus – darunter Geschirrspüler, Mikrowellen, Tablets und insbesondere Smartphones. Diese Erweiterung dürfte das kurzfristige Wachstum weiter antreiben und den gesamten Technologie- und Konsumgütermarkt auch weltweit erheblich beeinflussen.
Warum diese Subventionen? Die chinesische Regierung möchte das anvisierte BIP-Wachstum von 5 Prozent für 2024 erreichen. Weil die Inlandsnachfrage in der ersten Jahreshälfte 2024 jedoch schwächelte, wurden gezielte wirtschaftliche Impulse gesetzt. Angesichts der positiven Effekte könnte das Programm, ähnlich wie eine frühere Initiative von 2012 bis 2013, womöglich bis Q3 2025 verlängert werden.
Wie geht es 2025 weiter?
Prognostiziert wird, dass das Wachstum im vierten Quartal 2025 deutlich schwächer ausfällt, da es mit den außergewöhnlich hohen Vergleichswerten aus 2024 konkurriert. „Die große Frage ist, wohin das von der Regierung investierte Kapital am Ende fließen wird in 2025 und 2026“, sagt Norbert Herzog, Leiter von Global Strategic Insights bei NIQ/GfK und Experte für Haushaltsgroßgeräte. „Da die nachfrageseitige Situation in China weiterhin angespannt ist, werden die Zusatzeinnahmen wahrscheinlich in anderen Regionen reinvestiert, um das Wachstum chinesischer Marken in Südostasien, Lateinamerika und Europa anzukurbeln, was zu einem anhaltenden Preisdruck auf diesen Märkten führen könnte.“