Möglichst viele Tätigkeiten im Alltag selbst erledigen zu können, ist gerade für blinde oder sehbehinderte Menschen eine Frage der Lebensqualität. Doch schon die Bedienung einer modernen Waschmaschine mit Sensortasten bedeutet eine hohe Hürde. Hier hilft das Modell „GuideLine“ von Miele, und zwar dank einer einzigartigen Kombination haptischer Elemente und akustischer Signale. Eine gesprochene Audio-Bedienungsanleitung im Daisy-Format erleichtert den Umgang zusätzlich. Äußerlich unterscheidet sich die Guide Line, die mit dem Universal Design Consumer Award und den Universal Design Expert Award ausgezeichnet ist, von anderen Modellen nur durch eine taktile Linie und erhabene Punkte auf der Bedienblende. Für den speziellen Zweck der Maschine sind diese Details aber entscheidend: Die Punkte um den Drehwahlschalter stehen für die Funktion Ein/Aus oder ein bestimmtes Waschprogramm. Entlang der erhabenen Führungslinie wird der Nutzer zum Touch-Bedienfeld geführt, über das sich Temperatur, Schleuderdrehzahl sowie weitere Funktionen einstellen lassen. Entwickelt wurde dieses Konzept vom Miele Design Center in Kooperation mit dem DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.) – und unter maßgeblicher Mitwirkung von Miele-Mitarbeiterin Susanne Wegener-Dreckmann, die selbst blind ist. „Ich konnte meine eigenen Erfahrungen einbringen und direkt im Werk prüfen, ob die Umsetzung meiner Vorschläge auch praktikabel war“, so ihr Resümee. Die Anregungen von Betroffenen hat auch Miele-Designer Alfons Eblenkamp als wertvoll empfunden: „Ohne diese fachkundige Unterstützung wären wir sicher auch mal in eine falsche Richtung gegangen.“
Im praktischen Betrieb der Waschmaschine wird jede Aktion durch akustische Signale begleitet, sei es die Bedienung des Drehwahlschalters oder die Einstellung auf dem Touch-Bedienfeld. Bei der Einstellung von Temperatur und Drehzahl variieren die Töne: Je höher ein Ton, desto höher die gewählte Temperatur oder Drehzahl. Wird ein- oder ausgeschaltet signalisiert eine unverwechselbare Melodie, dass das Kommando ausgeführt wird. Dies gibt zusätzliche Orientierung für noch mehr Sicherheit beim Umgang mit der Waschmaschine. Auch der Fachhandel begrüßt den Start der Guide Line von Miele. Denn die alten Folien als Bedienhilfe für Sehbehinderte, die Miele jahrelang zur Verfügung gestellt hatte, waren mit modernen Waschmaschinen nicht mehr kompatibel. „Endlich gibt es wieder ein Gerät, das auch Menschen selbst bedienen können, die nicht gut sehen können“, sagt Jörg Maschke, Inhaber von Electroplus Maschke in Hildesheim. „Ich freue mich für meine Kunden.“ Die Guide Line basiert auf der Baureihe W1 Classic. Sie bietet acht Kilogramm Beladungskapazität, schleudert mit maximal 1.400 Umdrehungen in der Minute und unterschreitet den Grenzwert der besten Energieeffizienzklasse A+++ um 10 Prozent. Wie alle Miele-Waschmaschinen ist sie mit der patentierten Schontrommel und der Funktion Cap Dosing ausgestattet, für die Zugabe von Spezialwaschmitteln in praktischen Portionskapseln. Das Gerät ist seit Mitte Oktober im Fachhandel erhältlich.
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