Dass heute die bei weitem meisten Bilder mit Smartphones aufgenommen werden ist ebenso eine Tatsache wie diejenige, dass nur ein Bruchteil der aufgenommenen Bilder ausgedruckt wird. „So ist eben der Bildermarkt der Gegenwart“, so Thomas Mehls. „Man muss sich mal überlegen, welche überragende Bedeutung das Thema Bild für Facebook, Snapchat und Instagram hat. Das ist beispielsweise durch User-Tracking eine andere Art von Wertschöpfung als die, die wir bisher mit Fotos in Verbindung gebracht haben.“ Für Alexander Nieswandt ist die aktuelle Marktsituation eine Chance: „Menschen beschäftigen sich immer öfter und mehr mit ihren Bildern. Dadurch bekommen auch haptische Bildprodukte eine wieder steigende Berechtigung. Der neue Bildermarkt, die disruptive Kraft der Startups hat unser bisheriges Geschäft nicht kaputt gemacht. Vielleicht wird das Bild im ersten Schritt über Social Media geteilt, aber dann im zweiten Schritt bei uns als Wandbildprodukt bestellt.“ Manfred Rau: „Man sieht es aktuell an der Sofortbildfotografie, dass das haptische Foto noch lange nicht tot ist. Gerade die Millennials, für die Bilder immer schon digital aber selten analog waren, sehen das haptische Bild als Bereicherung. Gerade für diese wichtige Zielgruppe sind neue Produkte längst überfällig. Für die 14-20-Jährigen sind kaum Produkte auf dem Markt, die sie begeistern. Ein bedruckter Teddy oder Hundenapf reichen dafür nicht mehr aus. Man muss die Jugend mit Social Media und coolen Produkten zu haptischen Bildern hinführen, wie zum Beispiel Shacolla von Fujifilm.“
Wie die Expertenrunde gezeigt hat, will der Konsument Bildprodukte, an und mit denen er kreativ arbeiten kann und deren Ergebnis ihn stolz machen. Dazu sind bestehende Produkte nur bedingt oder nicht mehr über viele Jahre tauglich – es besteht klarer Innovationsbedarf, auch in neuen Dimensionen wie AR oder mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Das Wachstum des Bildermarktes bewerten die Experten generell als positiv in den kommenden Jahren – je stärker die innovativen Produkte und Dienstleistungen, desto stärker wird der Markt wachsen. Ob als Bilddatenlieferant, als zentrale Kommunikationsstelle oder als Wahrnehmungstool: Das Smartphone spielt die entscheidende Rolle für das Leben der Menschen mit Bildern. Aber alle Experten sind einig: Emotionale, wertige haptische Bildprodukte treffen den Nerv der Zeit und sind auch in Zukunft eine weiter wachsende Säule des Bildermarktes. Neue Produkte und Dienstleistungen kommen dabei aus mehreren Richtungen: Aus der Neuinterpretation von Bestehendem, aus zeitlich begrenzten Trends anderer Märkte, aus innovativen Technologien wie AR und KI sowie aus neuen Wertschöpfungsmodellen wie Hosting von Bilddaten oder der vollständigen Begleitung des Kunden bei seiner Customer Journey und aus der Vernetzung der Unternehmen innerhalb und außerhalb der Foto- und Imaging-Industrie. „Besonders für den letzten Punkt steht der PIV“, so Geschäftsführer Christian Müller-Rieker. „Unsere Expertenrunden, der PIV Branchentalk, die Startup-Initiative, der PIV Startup Day und viele weitere Aktivitäten sowie Kooperationen des PIV, bilden zusammen ein neues Netzwerk, um den Foto- und Imaging-Markt der Zukunft proaktiv zu gestalten.“
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