Home Business Markttrends PIV: Mixed Reality bringt neue Impulse im VR-Markt

PIV: Mixed Reality bringt neue Impulse im VR-Markt

Die Imaging-Lösungen für Virtual Reality (VR) haben die dreidimensionale Betrachtung von Bildern so beeindruckend wie noch nie gemacht. Neue Produktinnovationen bereiten nun den Weg dafür, dass die nötige Technik den Weg in immer mehr Wohnzimmer und Büros findet. Unter der Bezeichnung Mixed Reality (MR) erleichtert eine neue Generation von VR-Headsets die Bewegung im Raum und dadurch die Interaktion mit dem virtuellen Geschehen. Mit leistungsstarken optischen Komponenten, 3D-Bildprozessoren und reaktionsschnellen Displays leistet die Imaging-Industrie einen bedeutenden Beitrag zu diesem Fortschritt. „Bilder sind zum Erleben da. Dank modernster Bildverarbeitung auf Basis präziser Umgebungserfassung ermöglichen Mixed-Reality-Headsets immersive Interaktionsmöglichkeiten auf einem neuartigen Level“, erklärt Christian Müller-Rieker (Bild), Geschäftsführer Photoindustrie-Verband (PIV).

Bei der neuen Produktgeneration handelt es sich um ein Imaging Ökosystem, das eng mit dem Betriebssystem Windows 10 verbunden ist. Das Referenzdesign der Headsets stammt von Microsoft und wird von namhaften Industriepartnern unter deren eigenen Marken realisiert. Bei den Datenbrillen ist von Mixed Reality die Rede, weil sie sich in einigen gravierenden Punkten von herkömmlichen Headsets für Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) unterscheiden. So erkennen MR-Brillen neuen Typs im Gegensatz zu herkömmlichen VR-Brillen nicht nur die Bewegungen des Kopfes, sondern auch die des ganzen Körpers. Duckt oder bückt sich der Nutzer, spiegelt sich das auch in der künstlichen Umgebung wider. Außerdem erleichtern Steuergeräte für beide Hände das reale Greifen von Objekten im virtuellen Raum. Dieses sogenannte 6DOF-Tracking (6 degrees of freedom, 6 Grade der Freiheit) erzeugt ein überzeugendes Mittendrin-Gefühl. Auf diese Weise rücken künstliche und echte Realität im Erleben des Nutzers zusammen. Jedoch im Unterschied zu AR-Brillen sind die neuen MR-Headsets nicht teildurchlässig, sondern schirmen den Blick des Nutzers (wie im Fall von VR-Brillen) nach außen komplett ab. Vor diesem Hintergrund sind die Grenzen rund um das Konzept der Mixed Reality fließend.

Die Schlüsseltechnologie in den neuen Mixed-Reality-Brillen ist das sogenannte Inside-Out-Tracking. Dieser Ansatz ermöglicht es, dass Headsets und Steuergeräte ohne zusätzliche Ortungshardware für die Ermittlung der Position auskommen. Stattdessen sind die zur Positionierung benötigten 3D-Kameras und andere Sensoren in der Brille selbst eingebaut und erfassen die Umgebung aus der Kopfperspektive. Dadurch befinden sich Datenbrille und Hand-Controller niemals in einem Bereich, der von externen Sensoren nicht erfasst werden könnte. Die hochempfindlichen Kameras berücksichtigen häufig nicht nur das für Menschen sichtbare Lichtspektrum, sondern auch den Infrarotbereich. Das ist vor allem für das Herausrechnen der Tiefeninformationen hilfreich, die für das „Anheften“ von virtuellen Objekten im Raum benötigt werden. Dadurch bleiben computergenerierte Gegenstände immer am gleichen Platz, selbst wenn sich der Nutzer bewegt. Zusätzlich helfen diese Tiefeninformationen, dass der Träger einer Datenbrille nicht versehentlich mit einer Zimmerwand kollidiert.

Die neue Generation der Datenbrillen ist einfacher einzurichten, weil die Tracking-Sensoren bereits integriert sind und nicht mehr als extra zu kaufendes Zubehör im Raum installiert werden müssen. Einfach MR-Brille per Kabel mit dem Computer verbinden, fertig. Zu Preisen zwischen 400 und 500 Euro sind die neuen Produkte derzeit auch erschwinglicher als bisherige Lösungen. Dies schafft neue Kaufanreize in breiteren Käuferschichten. Der weltweite Markt für Mixed Reality ist noch jung, entwickelt sich aber sehr dynamisch. So prognostiziert das Analysehaus Market Research Future eine jährliche Wachstumsrate von 27 Prozent bis 2022 auf einen Gesamtumsatz von dann 212 Millionen US-Dollar. Mordor Intelligence ist noch optimistischer und geht von einer jährlichen Steigerungsrate von 43 Prozent auf 340 Millionen US-Dollar bis 2022 aus. Transparency Market Research schätzt gar, dass der Markt im Jahr 2024 die Milliardengrenze überschritten hat und einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.

Das Gesamtpotenzial dieser Technologie ist jedoch viel größer. Zum einen, weil sich MR-Software zum Teil ebenfalls auf VR-Datenbrillen verwenden lässt. Zum anderen, weil Mixed Reality als Präsentationsform im Einzelhandel auch Impulse für den Kauf anderer Produkte setzen kann. Beispielsweise kann der Kunde mit MR-Brillen in den eigenen vier Wänden Kleidung vor dem Kauf digital anprobieren. Steht ein Küchen-Neukauf an, könnten die neuen Gerätschaften nahtlos im noch nicht renovierten Raum angezeigt werden. „Die Zukunft der Mixed-Reality-Headsets liegt in kleinen Sensoren mit guten Allrounder-Fertigkeiten, die Daten noch viel effizienter und energiesparsamer verarbeiten. Zusammen mit immer besseren Kameras und Bildanalyseprogrammen werden sie Mixed-Reality-Lösungen in den kommenden Monaten und Jahren weiter verbessern und die Technik entscheidend nach vorne treiben“, so der Ausblick von PIV-Geschäftsführer Christian Müller-Rieker.

www.piv-imaging.com
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